Wenn die 13-jährige Candelaria so vor einem steht und mit ihrer unbeschwerten Fröhlichkeit das ganze Haus zu füllen scheint, kann man sich nur schwer vorstellen, dass sie nur wenige Wochen zuvor in unzumutbaren Lebensumständen gelebt hatte, die gekennzeichnet waren, von Armut und unbeschreiblicher Gewalt.
Candelaria ist eine der ca. 50 Kinder und Jugendlichen, die in dem Kinderheim CASA VERDE Schutz, Perspektive und ein neues Zuhause gefunden hat.
Vor nun über 25 Jahren wurde die Casa Verde von dem Deutschen Volker Nack und seiner peruanischen Frau Dessy ins Leben gerufen und ist seitdem Schutzraum und Zuhause für Kinder und Jugendliche, die von ihren Eltern verlassen wurden oder den unterschiedlichsten Formen physischer, psychischer oder sexueller Gewalt ausgesetzt waren. Sie leben in den Kinderheimen von Casa Verde in einem familiären Rahmen der ihnen den notwendigen Schutz, Zuwendung und Zuneigung bietet, die sie in den Familien vorher nicht hatten. Dazu gehört auch die Förderung und damit die Möglichkeit eine Schule zu besuchen, um später dann eine Ausbildung zu absolvieren. Bei allen Kindern ist darüber hinaus eine intensive psychologische Betreuung notwendig um die früheren, teilweise traumatischen Erlebnisse verarbeiten zu können
In zwei Häusern in Arequipa und einem Haus in Cusco werden die Kinder deshalb rund um die Uhr von geschulten Mitarbeitern aus den Bereichen Sozialarbeit, Psychologie, Medizin und Pädagogik betreut. Darüber hinaus wird mit den Familien der Kinder gearbeitet, um eine mögliche Rückintegration der Kinder in ihre Ursprungsfamilien zu ermöglichen – bei so einigen Kindern konnte dies erfolgreich umgesetzt werden – andere bleiben in Casa Verde, bis sie die Volljährigkeit erreicht haben. Dass einige ehemalige Bewohner der Kinderheime Casa Verde heute mit beiden Beinen im Leben stehen, einen Beruf haben und teilweise schon ihre eigene kleine Familie gegründet haben, ist die Bestätigung, dass das Konzept der Casa Verde ebenso schlüssig wie erfolgreich ist. Die Arbeit in und um Casa Verde ist zu nahezu 100% spendenabhängig. Ein System der staatlichen Unterstützung existiert in Peru nicht.
Eine Basisfinanzierung erfolgt durch Patenschaften für die Kinder. Insbesondere in den letzten zwei bis drei Jahren sieht die Leitung die Kinderheime von Casa Verde jedoch zunehmend in seinem Bestand bedroht, da die Lebenshaltungskosten in Peru steigen und der Währungskurs sich außerdem zunehmend nachteilig auswirkt.
Wir als Verein Freunde von Casa Verde e.V. unterstützen Casa Verde ehrenamtlich seit vielen Jahren. Wir konnten uns in Peru vom Konzept und Erfolg der Arbeit schon selbst überzeugen. Ihre Spende kommt den Kindern von Casa Verde voll zu Gute.